150926 (6) im Album 2015 Allgäu

Heile unten, damit sie zum Schlachthof gefahren werden können.
Auf der Kuhglocke steht nämlich 2010 bis 2015.
Nur 5 Jahre leben zu dürfen ist viel zu kurz für so wundervolle Tiere. ;-(

Die Kühe werden schon älter denn mit Glocke ist noch keine auf die Welt gekommen

an einer Bergbauern-Milchkuh ist viel zuwenig dran, als dass die zum Schlachthof kommt. Die soll ja Milch geben und das deutlich länger als 5 Jahre Die Glocke ist nicht für die Kuh sondern ein Geschenk für den Senn - in dem Fall für 5 Jahre sehr erfolgreiche und glückliche Almwirtschaft - was sich an der geringen Zahl der Unfälle und Todesfälle seiner Kühe und nicht dem Verkaufserlös bemisst.
Ergo - nicht so schnell loswettern und urteilen

Lieber 2RadFeger,
dann kommt sie eben später zum Schlachthof - ist leider so.
Ebenfalls die männlichen Kälber von ihr. Das sind die sogenannten "Nebenprodukte" der Milchindustrie. Eine Kuh gibt eben nur Milch, wenn sie geschwängert wurde und ein Kalb geboren hat. An den Kleinen ist auch nicht viel dran, trotzdem kommen sie in die Wurst. Es gibt sogar Länder, in denen sie weggeschmissen werden. Traurig, aber wahr.

gut, dann werden wir alle Vegetarier aber ... dann kommen die Gemüsepflänzchen in den Topf oder werden zerschnibbelt, das tut denen doch auch weh.
Doof - am Besten, wir essen einfach garnichts mehr

Stimmt, an das arme Gemüse habe ich gar nicht gedacht.
Nee, mal im Ernst: man kann schon viel tun, wenn man weniger Tierliches isst/ trinkt.
Ich habe mit einem vegetarischen Tag pro Woche angefangen, dann wurde es zur Sucht. Ich habe mich einfach fitter gefühlt. Das hätte ich vorher nie gedacht. Ich dachte immer, der Mensch braucht Fleisch und MIlch zum Überleben.
Mittlerweile mag ich vom Geschmack viel lieber Pflanzendrinks. Die Auswahl ist mittlerweile riesig. Darüber freue ich mich. Die sollen ja auch gesünder als Kuhmilch sein.

LG
Pica

...ich kann den Gedanken nicht ertragen, wie die kleinen Weizenembrios (Körner) bei lebendigen Leib aus ihrer Mutter gedroschen werden. Massenmord auf dem Feld und niemand hört die Schreie...

@fuerdieenkel
Genau deswegen esse ich sie direkt.
Geht der Weg über das Rind, müssen 15 kg Getreide für 1 kg Fleisch sterben.
Mit 15 kg Getreide kommst du länger aus als mit 1 kg Fleisch.
Carbos sind für Ausdauersportler/innen sowieso besser.

Dazu passend: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/moralisch-essen-richard-david-precht-im-gespraech-13832399.html Ganz wichtig, ich empfehle Precht nicht. Das ist für mich ein Amateur-Philosoph. Es gibt eine ziemlich überzeugende Regel, die lautet: Sollen impliziert Können. Das heißt: Eine moralische Regel kann nur dann Geltung haben, wenn man sie prinzipiell umsetzen kann (finde ich sehr überzeugend). Ein Löwe kann meines Wissens nicht so einfach das Fleisch weglassen, angenommen er wollte das. Der Mensch schon. Die Grundbedingung ist also erfüllt. Nun ist sie Herr Precht z.B. nicht ganz sicher, ob Pflanzen nicht auch Leid empfinden können und schließt daher: Ernährung ist generell unmoralisch. Ich sage: Unsinn! Auch wenn Pflanzen unter ihrem Verzehr leiden, der Mensch kann nicht auf alle Nahrungsmittel verzichten. Auch hier gilt wieder: Sollen impliziert Können. Aber wie Pica schon sagt, ist Viehzucht im höchsten Maße ineffizient und daher liegt es Nahe, dass man Leid weitesgehend reduziert. Die logische Folge ist Fleischverzicht und evtl. Veganismus. Was ich bisher noch nicht erläutert habe, ist der Ursprung der moralischen Regel: Leid verhindern/reduzieren. Die habe ich nämlich einfach postuliert und nicht begründet. Das würde an dieser Stelle aber etwas zu weit führen (?). Zu mir: Ich esse gelegentlich Fleisch. Insofern die Regel "Leid verhindern" gilt und ich sie akzeptiere, kann ich mein Verhalten nicht rechtfertigen.

und wiedermal komm ich aus dem Staunen nicht raus - welche seltsame Gedanken und Grundsatzdiskussionen aus einem einfachen Foto von Kuhglocken entspringen können - unglaublich

@AlexExtreme
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag!
Vielleicht finde ich später noch die Muße ausführlicher zu antworten.
Eins steht fest: Kein Mensch kann perfekt sein! Aber jeder kann ein bisschen dazu beitragen, dass etwas zum Positiven verändert wird. Wenn viele Menschen nur kleine Dinge ändern, ist schon sehr viel erreicht.

@2RadFeger
Ich finde es stark, dass sich aus einem Kuhglockenfoto solche philosophischen Diskussionen ergeben.
Und das trotz des guten Wetters. Freue mich schon auf die Diskussionen im Winter bei Nässe, Nebel und Kälte. Mensch, das wird bestimmt richtig spannend.
So, ich muss jetzt raus.

Liebe Grüße
Pica