Hauptsache hier sind immer alle fair und gerecht. Da braucht man keinen frischrasierten und beanzugten jungen Mann, auch hier "unter uns" erlebt man alle Facetten des Lebens.
Das hat mit unserem unpersönlich und unverbindlich gewordenem Leben zu tun, nicht mit der Art sich zu kleiden.
Hat irgendwer behauptet, dass das Leben gerecht ist?
Ich will nicht wissen, was jeder von uns alles machen würde, wenn er die Gelegenheit dazu bekäme und dazu ein fettes Gehalt, von dem man sich feine Renner kaufen könnte, Haus und Hof in bester Lage und nur noch im Millionärsforum über die armen Schweine ablästern kann und die Punkte für'n Winterpokal vom Personal erledigen lässt. Man, das Leben ist eben schei...
Böse Menschen gibts übrigens auch im Jogginganzug. :D
Manche haben sich nicht getraut und sind lieber dem Vater Staat zu kreuze gekrochen.
Sicher hatte man auch Angst vor der Verachtung von Kollegen. Christen wurden im Osten gern beschimpft. In die Kirche zu gehe bedeutete ja auch, eine Position zu beziehen. Damit haben Menschen ja oft ein Problem, egal worum es geht. Immer schön neutral bleiben und sich alle Türchen offenhalten.
Ja, vor 1990. Da gabs zwar dort die Kirche, aber der Gottesdienst war oft nur von Pfarrer, Organist und Küsterin besucht. Drumherum war es trostlos vom Feinsten.
Belebt wurde es dort erst, als die Bruderschaft dort nach der Wende begann, alles wieder aufzubauen. Mit einem Mal war Kirche hipp und man reiste extra an, um dort einem Gottesdienst beizuwohnen. Für manche ist Kirche eben wie ein modernes Kleidungsstück, mit dem der Träger zeigen will, dass er ganz toll ist.