zum Glück steht der Glockner nach Rücknahme der vollkommen unnötigen Rad-Maut auch wieder in meinem Bergprogramm 2011!
Großer Dank an alle welche mit tollen ins Leben gerufenen Initiativen dagegen erfolgreich protestiert haben (zb Alex Trauner auf Facebook, Pantone hier im Forum und unzählige andere ungenannte starke Unterstützer hoch 3 !!!!
wer mag kann ja in Ferleiten am Schranken 5 Euro freiwillig spenden für den Straßenerhalt
@dirtydeed das sind MTB schuhe vom feinsten denen selbst Glatteis nix ausmacht und der Zeller See ist ganz woanders , aber wahrscheinlich meinst Du die Fuscher Lacke
hallo Pantone! mit der mittleren Distanz 174km/5000hm könnt ich mich dort in der Schweiz anfreunden. aber ich schau mal eher welche Radmarathons in Italien noch so im nächsten jahr für mich in frage kommen bzw was die Radkollegen aus Wien so fahren möchten.
ja leider, aber das Geld für zu bestellende fotos in Großansicht möchte ich lieber ins bike investieren.also blieb mir nur diese miniaturansicht davon zu suchen und herunter zu laden. ist eine ganz schöne sucherei gewesen. außerdem so toll sah ich bestimmt nicht aus beim Ötzi: mit schmerzverzerrten Gesicht, grünen Militärsöcken (aber wärmten super die zehen) und schleißig runterhängenden Beinlingen, die ich niergends mehr verstauen konnte.
diesem Irrtum bin ich auch erlegen. hab zwar noch am Montag in Sölden gehört am daß er ins Ziel gekommen sein soll, was sich jedoch als Gerücht herausstellte. Er ist dann doch wohl nach dem Jaufenpass ausgestiegen laut eurosport.de . Bleibe aber auch dabei: eine voll starke leistung mit so einem bike durchs Hochgebirge zu fahren.
bin am Montag morgen den Kühtai nochmals raufgefahren ,diesmal allerdings mit PKW auf der ca. 600km Rückfahrt ins Wiener Flachland, auch weil es hinunter zur Inntal-Autobahn gestaut hat. oben am Kühtai Sattel wars wirklich ärgstens im vergleich zum Sonntag von der Temperatur her. urkalter peitschender Wind und die almwiesen bereits angezuckert vom schnee.
heute bei einer dort noch extremeren winterlichen Witterung,würde ich dort oben am Kühtai nicht mal einen Hund vor die haustür jagen, geschweige denn die Ersatzstrecke dort in Angriff nehmen. Falls nicht überhaupt komplett abgesagt würde, da Timmelsjoch gesperrt war.
Aber der Sonntag war den ganzen tag über wirklich gesegnet vom Wetter her, entgegen allen sehr schlechten Prognosen für den Ötzti zuvor.
danke! wenn ich von einem erfahrenen Tiroler Bergfahrer wie Dir fürs durchkommen beim Ötzi fast 'geadelt' werde finde ich ganz toll! Das Quartier war ebenfalls super! Die Tiroler und Südtiroler als freundlichste Gastgeber und Publikum das ich kenne..einfach gigantisch!
ja punkto Wetter: urarg wenn bei wetter wie gestern oder heute dieser Radmarathon gestartet worden wäre. ob ich bei solcher witterung überhaupt gestartet wäre, wage ich stark zu bezweifeln. Danke für die links. Tirol TV sehe ich mir gerade an!
danke! ja den mit der Kuh hab ich nicht gesehen, aber dafür den Schwerstverletzten in Sellrain bei der Ortsdurchfahrt. sah ganz böse aus. ich hab in unserem Rennradforum bei unserem Wiener Radclub einen ausführlichen bericht reingestellt zum nachlesen den ich gestern mühevoll noch geschrieben hab: mom hier ist der Text. man verzeihe mir etwaige rechtschreibfehler:
30.ÖTZTALER RADMARATHON 2010: 238km/5500hm:
Gleich eines vorweg: Entgegen allen Wetterprognosen....................Das Wetter war traumhaft am Renntag!!!!
Campaprimo, Klaus und ich wärmten uns am Samstag vor dem Rennen mit einer kurzen Fahrt hinunter ins Ötztal und wieder zurück (etwa 13km und 100hm) nur kurz auf und genossen am Abend ein ausgiebiges Essen in einem Lokal von Sölden. Auch besprachen wir gemeinsam wie es wohl taktisch am besten wäre diesen ultraschweren Radmarathon zu bestreiten. Kühtai u Brenner zurückhalten und das Rennen erst in Sterzing am Fuße des Jaufenpasses so richtig zu beginnen war meine Devise dabei. Ähnlich dürfte auch die Taktik von Klaus und meinem Südtiroler Teamkollegen Campaprimo gewesen sein, wenn auch natürlich in deren weitaus besseren Leistungsniveau. Unsere größte Sorge galt allgemein natürlich den sehr schlechten Wetterprognosen: Nässe und Kälte am Morgen und womöglich gar Schneefall am Timmelsjoch! nicht auszudenken wenn dieses Horrorszenario eingetreten wäre. Der Ötztaler Radmarathon wäre dadurch um den faktor 2-3 schwerer geworden.
Am Sonntagmorgen kurz nach dem Aufstehen warf ich einmal einen blick durchs fenster von unserem sehr schönen Quartier in der Frühstückspension Ötztal. Es war zwar ziemlich kühl (etwa 5 grad plus) aber zur großen Freude kein Niederschlag und auch kein kalter Wind. Auch nach dem ausgibigen Frühstück gab es trockenste Verhältnisse von der Witterung her. gegen 6 Uhr morgens packten wir die Räder aus dem Quartier und fuhren zum Start. Da wir nur etwa 400m von der Startlinie entfernt dort unser Quartier hatten, gelangten wir unmittelbar zum Startbereich und standen ziemlich weit vorne in der Startaufstellung. Für meine Verhältnisse etwas zu weit vorne. Aber gerade richtig für Campaprimo der aus dieser Positon heraus sein fantastisches Rennen in Angriff nahm. Auch Klaus war sehr stark und in Bombenform und wir fieberten fast eine dreiviertel stunde dann dem Start entgegen. Wir hatten uns sehr spätherbstlich warm bekleidet und stets warfen wir einen besorgten blick gegen den Himmel und hoffen sehr, daß es nicht doch noch unmittelbar im Startbereich zu regnen oder gar zu schneien anfing.
Um 6:30h begannen die Nostalgiefahrer (alte Rennräder und alte Rennbekleidung) nach abgefeurten Kanonenschuss mit dem Rennen. Besonders heraus stach von denen der Schweizer Roger Meier (Wetten Dass Gewinner gegen den Deutschen Jens Voigt) mit seinem uralten 24kg schweren Schweizer Singlespeed Waffenrad. Von der teilnehmenden Prominenz fallen mir jetzt nur der ehemalige Weltklassegewichtheber Vinzens Hörtnagel (62j ;über 90kg schwerer Olympia-5. im Schwergewicht Los Angeles 1984; dessen Endzeit lag bei unglaublichen 9:14h) sowie der ehemalige österreichische Spitzenradprofi Gerrit Glomser (endzeit 7:58h) ein.
Um 6:45h ertönte die Startkanone der 'Ötztaler Artllerie' zum 2. mal bei diesem 30jährigen Jubiläum und rund 4000 Teilnehmer begaben sich auf die anspruchsvolle Strecke. Natürlich dauerte das Startprozedere sehr sehr lange. Erst nach ca. 4 Minuten überquerten auch wir drei die offizielle Startlinie. Da Campaprimo und Klaus sogleich eine Staubwolke waren und ich mit den beiden keinesfalls mithalten konnte, kann ich die Renn-Eindrücke ab dem Start nur aus meiner Sichtweise wiedergeben.
Auf der 31km langen Abfahrt nach Sölden wollte ich mich lediglich einmal einrollen, Kräfte sparen und auf keinen fall etwas riskieren. Ich wurde natürlich von sehr vielen schnelleren Fahrern dabei überholt. Manche davon vermittelten eher den Eindruck als ginge das Rennen nur hinunter bis nach Ötz.Diese fuhren auch wie die 'Gesenkten' und an einer Engstelle dachte ich sogar da purzeln fast ein paar in den reißenden Wildwasserfluß namens Ötztaler Ache oder prallen gegen eine Felswand. Manche davon holte ich jedenfalls bereits am Kühtai und Brenner wieder ein. Die haben einfach das Rennen viel zu schnell begonnen.
Am Kühtai kletterte ich mit minimalen Einsatz hoch, hohe Trittfrequenz und ganz leichte Gänge. Kräfte sparen wo es nur ging. Auch hab ich dort sehr viel gegessen und getrunken. Leider gab es an der selben Stelle wie im Vorjahr wieder einen Megastau. Dort wo es die 17% max steigung am Kühtai hatte mußte auch ich das Bike ein kurzes Stück schieben, weil weiter vorne fast alle vom Rad gestiegen waren und ein kurbeln unmöglich wurde. Schätze aber nächstes Jahr sollte diese Baustelle endlich fertig sein. heuer war zumindest mal Aspahlt dort aufgetragen. Zu erwähnen ist auch das tolle Publikum welches fast für eine Tour de France-artige Kulisse sorgte und alle Teilnehmer super an den Anstiegen oder Ortsdurchfahrten anfeuerte.
Den Radhelm nahm ich an allen Anstiegen mit Ausnahme vom Brenner ab und hängte ihn quer über den Lenker. Für mich war es so einfach angenehmer hochzuklettern. Die ersten 1400hm bei 16km steigung waren also noch kein allzugroßes Problem für mich und ich fuhr diese Seite vom Kühtai damit zum dritten mal insgesammt hoch. Ein weiteres Problem stellte der Viehtrieb weiter oben bei der Staumauer dar. Eine Kuh zb stand mitten auf der Straße und alle Rennradler fuhren seitlich von dem vierbeinigen 'Zuseher' vorbei. An der Labestation Kühtai oben in 2020m seehöhe hatte es etwa 7 grad plus und trockenes Wetter, kaum wind. Ich hielt mich dort nicht allzulange auf, füllte nur eine Trinkflasche nach, und begab mich sogleich nach dem anlegen der Windjacke auf die ca. 30km lange abfahrt über Kematen nach Innbruck.
In der Ortschaft Sellrain gab es leider wieder einen tragisch-schweren Unfall eines Teilnehmers den ich im kurzen Vorbeifahren aber nicht völlig registrieren konnte. Mein Eindruck war der, daß ein Fahrer mit blutenden Kopf dort neben einen Rot Kreuz Wagen in der Obhut von Sanitätern lag und ein anderer Rennradler daneben stand und sich schmerzhaft den Arm hielt. Am nächten Tag erfuhren wir auch, daß ein anderer Rennradler einen ganz bösen Zusammenstoß mit einer Kuh auf der rasanten Kühtai-Abfahrt hatte (bis 100km/h und knapp darüber werden dort von manchen erreicht)...Schädel-Hirn Trauma Dies ist eine der gefährlichsten Abfahrten die es wohl weltweit gibt, weil die langgezogenen Kurven förmlich dazu einladen das bike so richtig laufen zu lassen.
Die kurze Durchfahrt in einem Außenbezirk von Innsbruck stellte auch kein Problem für mich dar. Eine kurze Schrecksekunde hatte ich nur dort beim Überqueren der Straßenbahnschienen, als unmittelbar vor mir ein Teilnehmer auf den Gleisen ausrutschte und zu Sturz kam. Allerdings bei niedriger Geschwindigkeit und alle anderen konnten rechtzeitig ausweichen.
Dann begann auch schon der langgezogene 39km/777hm Brenneranstieg. Der vermeintlich leichteste aller Anstiege beim Ötztaler RM durch das Wipptal. Ich suchte mir heuer einfach eine Gruppe aus die bei mir persönlich den Eindruck erweckte sie wäre zu langsam für mich und ich sollte eigentlich in eine schnellere Gruppe nach vorne fahren. Mit ca. einem 25-27er Schnitt rollte ich aber bis zur Labstation 'Brennero' in Südtirol in dieser Gruppe mit. Dabei machte ich natürlich kein Tempo und profitierte ganz toll vom Windschatten, trank sehr viel und konnte mich so richtig vom Kühtai erholen dabei. Der Schlußteil vom Brenner war wieder etwas steiler und erst dort fuhr ich der Gruppe wo ich 'mitgereist' war davon.
Die Labestation an der Italienischen Grenze war diesmal leider schlecht im Gegensatz zum Vorjahr angelegt und es gab einen Megastau dort mitten in dieser Ortschaft. Auch ich benötigte einige Minuten bis ich dort durch war und die Abfahrt nach Sterzing in Angriff nehmen konnte. Eine meiner beiden Trinkflaschen verlor ich leider dort. Aber auch mit nur einer vollen Flasche sollte ich den Jaufenpass hinauf auskommen. Bis dorthin hatte ich sowieso etwa 3.5 Liter Flüssigkeit bereits getrunken und allzuviele Pinkelpausen wollte ich auch nicht einlegen.
Kurz nach Sterzing begann der schönste aller vier Pässe beim Ötzi. Der Passo di Monte Gevio auch als Jaufenpass bekannt. 14km Anstieg und rund 1150 höhenmeter. tolle Serventinen und ein sehr angenehm zu fahrender Pass ,wenn man sich die Kräfte sehr gut eingeteilt hat und sich nicht am Kühtai und Brenner bereits 'verheizt' hatte. Eine kurze Begegnung mit dem Schweizer Waffenradfahrer und Wetten Dass-Gewinner Daniel Markwalder hatte ich dort am Beginn des Anstieges ebenfalls. Er fuhr dort schräg in Schlangenlinien hoch. Eine schier unglaubliche Leistung mit einem 24kg schweren Rad dort über die Pässe zu fahren. Ich gratulierte ihm im Vorbeifahren zu seiner tollen Leistung und auch nachträglich zu dessen Sprintsieg in einer vergangenen Wetten Dass-Sendung über einen deutschen Spitzenprofi mit diesem schweren Rad! Er bedankte sich recht herzlichst auch dafür.
Ich fuhr den Jaufenpass jedenfalls viel schneller hoch als den Kühtai, wurde selber kaum überholt und überholte selber etwa 200 Teilnehmer. 2 Powergels lutschte ich pur und einen Riegel aß ich auch dort hinauf. Die Labestation am Jaufen befand sich diesmal etwa 150 höhenmeter oder 2km vor der Passhöhe und war etwas besser angelegt als im Vorjahr wo sich diese auf der Abfahrt befand. Ich füllte nur meine Trinklflasche auf, presste Powergel hinein und weiter ging es. gegen 14:10 Uhr erreichte ich bei strahlenden Sonnenschein und etwa 11 grad plus die wunderschöne Passhöhe dort auf 2090m seehöhe. Ganz vorsichtig fuhr ich heuer die Abfahrt dort hinunter und riskierte nichts. Trotzdem bleibt diese tolle Abfahrt mit den vielen teils sehr engen Serventinen mir nur positiv in Erinnerung.
gegen 14:40h erreichte ich St.Leonhard und den berüchtigten Kreisverkehr wo der ultralange Anstieg zum Timmelsjoch beginnt. fast 22 grad plus in St.Leonhard. Strahlender Sonnenschein und Windjacke, Beinlinge, Ärmlinge und Handschuhe verschwanden wieder bei den meisten der Teilnehmer vom Körper. Ich streifte sie nur runter und behielt sie oben um nicht allzuviel zeit mit dem Umziehen zu vergeuden. 1700hm und fast 28km Anstieg. Ich hab nicht vor vielen Bergen großen Respekt, aber vor diesem Alpengiganten hab ich jedesmal die allergrößten Bedenken um dort auch irgendwie hochzukommen. Ein ultimativer Anstieg des allerhöchsten Schwierigkeitsgrades. Ohne Zweifel ist das Timmelsjoch oder Passo Rombo einer der allerschwersten Pässe auf dieser Welt von der Südrampe aus und das nach rund 181km bzw bereits 3300 Höhenmeter in den Beinen. der schiere Wahnsinn! Am Tag zuvor war die Nullgradgrenze bei 2300m seehöhe am Timmelsjoch prognostiziert worden und minusgrade an der Passhöhe. Das totale Gegenteil war der Fall. Mir kam es jedenfalls vor als fahre ich in einer 'Hitzeschlacht' dort hinauf und nur an schattigen Stellen war es angenehm kühl. Die erste schwere Steigung nach Moos stellte im gegensatz zum Vorjahr diesmal für mich noch keinerlei Problem dar. Aber auch dort sah ich bereits Fahrer die völlig entkräftigt am Boden lagen oder das Rad geschoben haben. An den ähnlich schweren Rampen vor Schönau bei KM 200 spürte ich jedoch zum ersten mal an diesem Tag daß mein Körper und die Beine langsam aber sicher bald an die Leistungsgrenze stoßen. Zum Glück wurde es dann kurz vor der vorletzten Labestation flacher und ich füllte zum letzten mal die Trinkflasche mit H²O pur nach, genehmigte mir lediglich 1-2 minuten pause zum pinkeln und trank im aufsatteln einen Becher Cola.
Die letzte große Hürde wartete. Dort wo ich im Vorjahr meinen radikalen Einbruch hatte. Heue aber lief es jedenfalls viel besser dort für mich. Einzig der Gedanke nie mehr diesen Pass hochzufahren kam mir erneut in den Sinn. Jedoch spätestens in Sölden war dieser Gedanke verschwunden und ich werde auch im nächsten jahr diesen Radmarathon wieder unbedingt fahren wollen. Die Schlußsteigung auf das Timmelsjoch: 4-5km auf langgezogenen Serventinen durch die Hölle, völlig entkräftigt und nur durch den eisernen Durchhaltewillen auf dem Rad sitzend. Im leichtesten Gang irgendwie noch eine Trittfrequenz haltend und eine nicht enden wollende Steigung mit 9 - 14%. Zirka 300m vor dem letzten Tunnel und etwa mitten in der letzten Serventino dort verließen mich endgültig die Kräfte in den Beinen und ich stieg vom Rad. Diesmal machte ich jedoch keine halbe stunde Pause sondern lief förmlich das Rad schiebend die letzten 300m dort hoch. Im laufen verspeiste ich noch meinen letzten Riegel und leerte die Wasserfasche in mich hinein. Mit meinen profilierten MTB-schuhen ging das ganz gut und ich rutschte nicht am Asphalt aus. Dabei war ich mit etwa 6-7 km/h fast genauso schnell wie die leut welche hinter mir kurbelten an dieser Stelle. Im gegensatz zum Vorjahr sah ich auch gut 1000 leut mehr die sich tief unter mir die ultraschweren Rampen dort hinaufquälten. Das motivierte mich natürlich zusätzlich und ich wußte ich war mindestens 15% besser als im Vorjahr unterwegs. Nach 3-4 minuten schieben erreichte ich den Tunnel und zog mich rasch um für die Abfahrt. Der Tunnel war diesmal nur spärlich beleuchtig und mutete fast unheimlich an.Die Passhöhe bzw höchstgelegene österreichische Grenze auf 2509m seehöhe (4 grad plus,kaum wind und sonnenschein am Timmel mit gigantischer Alpenfernsicht) war auch schnell erreicht und ich begann mit der vorletzten Abfahrt. Noch wartete auf mich ja ein paar km weiter unten die etwa 2km und 120hm Gegensteigung zur Mautstation Timmelsjoch. Im Vorjahr hatte ich auch dort schieben müssen. Diesmal jedoch biss ich mich durch und erreichte die letzte Abfahrt des Tages hinunter nach Sölden. Ich lies das bike einfach hinunterrollen, kurbelte ohne allzuviel Druck nur auf den flachen Abschnitten und einer kurzen steigung bei Zwieselstein.
Bei der Durchfahrt durch Sölden wurde ich wie die anderen Teilnehmer vom tollen Publikum super angefeuert und drosch vor lauter Freude, einen der schwersten Radmarathons auf dieser Welt erneut geschafft zu haben, auf den Lenker. Im Zielbereich hielt ich mich nicht lange auf, kontrollierte nur meine Endzeit im Vergleich zur reinen Fahrzeit und begab mich sogleich zurück zum Quartier um mich mal ausgibig zu duschen und etwas zu fangen. Das Rad hab ich dabei zurückgeschoben. Ich war nicht gewillt an diesem Tag auch nur einen einzigen Meter mehr damit zu fahren. Nach dem Rennen gingen wir noch gut speisen und Peter zahlte bereits die dritte Runde nach dem Essen, weil er ja auch vor kurzen noch Geburtstag gehabt hatte, während gegen 20 uhr 30 der Schlusswagen mt dem letztplazierten Teilnehmer mit Blaulicht und Sirene in Richtung Ziel rollte. so hier die Endzeiten von Peter (Campaprimo), Klaus und mir:
Campa: 9:08h!!! Absolute Bombenzeit und platz 655 von ca. 4000 Teilnehmern. Herzliche Gratulation meinerseits zu dieser fantastischen Leistung und seiner besten Zeit bislang bei Ötzi-Teilnahmen!
Klaus 10:29h!! Absolut eine Spitzenzeit für den ersten Ötztaler RM in seiner erst heuer so richtig begonnenen Radsportkarriere. Auch herzlichste Gratulation meinerseits zu dieser tollen Zeit. Da ist in den nächsten Jahren sicher noch viel mehr von der Endzeit her drinnen.
Charly 11:09! naja unter 10:30h bleiben für mich vorerst noch ein Wunsch an das Christkind. Aber über 70min besser als im Vorjahr, taktisch viel besser eingeteilt, besser trainiert und das rechne ich bei mir persönlich schon als kleinen Erfolg.
hallo Pantone! ja war fast 70min besser als im vorjahr und mitten drinn von der Endzeit her im 4000er -Teilnehmerfeld. Bin sehr zufrieden! hab jetzt nur das Problem daß ich mindestens 4 tage pause brauche um endlich wieder aufs bike steigen zu wollen. Ich war so dankbar daß es am Start in Sölden und den ganzen Sonntag über, obwohl morgens noch sehr kühl, nicht geregnet hat entgegen allen Prognosen und ab mittag sehr mildes Herbstwetter vorherrschte. weitaus besser als zur selben zeit im Flachland. Heut zb schüttet es in Niederösterreich in Strömen und völlig durchnäßt und halb erfroren könnt ich mir nie vorstellen einen Radmarathon wie den Ötzi zu Ende zu fahren. Gott muß wirklich in Tirol wohnen und sehr sehr gnädig zu den Rennradlern gewesen sein mit dem Wetter am Renntag.
nein wettervorhersage ist da am foto keine dabei..aber ich tippe mal bei der im august in den Alpen bestimmenden Wetterlage auf Graupel- oder Hagelschauer am Kühtai und Brenner...bzw Adria Tief mit heftigen Gewitterschauer am Jaufen und TJ + 70-80 km/h Windboen auf den abfahrten..temp in 2500m seehöhe wär dann etwa 5 - 7 grad plus.
PS: Ötztaler Bundesstraße war vergangenes wochenende bei Umhausen wegen Überflutungen kurz gesperrt
@erbse: alle sind eben keine spitzenprofis wie du und fahren nicht auf deinem absoluten weltklasseniveau,nur so mal locker drüber dort über 3 !/2 Pässe bzw an einem tag 400km und 10000hm so im drüberstreuen. :
@teamfahrradies Danke! ja hab ich schon schmerzlich erfahren daß dieser Radmarathon erst in Sterzing so richtig anfängt. Küthai und Brenner fahr ich sicher diesmal eher locker und mal sehen was dann am Jaufen und TJ drinnen ist von Endzeit her. Ankommen in Sölden ist dieses Jahr nicht mein Ziel. Denk mit ca 8.500km und rund 95.000hm kann ich mich dort schon an den Start wagen.
Timmelsjoch ist zwar nicht so steil aber fast 3x so lang. mir liegen kurze steile sachen eher...aber Timmelsjoch werd ich auch schaffen heuer. Bin es bislang 2x gefahren. Ihr hattet aber auch super Bergfahrten über Col d'Galibier und Co was ich auf euren fotos so sehe! gratulation zur befahrung dieser legendären Anstiege!!
hallo Peter! muß diesen Radmarathon heuer ja erst fahren. aber hab mich diesen Sommer mit hochkarätigen 200km Bergtouren zb über Mte Zoncolan und andere hochprozentige anstiege bis ca. 25% steigung relativ gut vorbereitet.
Großer Dank an alle welche mit tollen ins Leben gerufenen Initiativen dagegen erfolgreich protestiert haben (zb Alex Trauner auf Facebook, Pantone hier im Forum und unzählige andere ungenannte starke Unterstützer hoch 3 !!!!
wer mag kann ja in Ferleiten am Schranken 5 Euro freiwillig spenden für den Straßenerhalt
@dirtydeed
das sind MTB schuhe vom feinsten denen selbst Glatteis nix ausmacht und der Zeller See ist ganz woanders , aber wahrscheinlich meinst Du die Fuscher Lacke
mit der mittleren Distanz 174km/5000hm könnt ich mich dort in der Schweiz anfreunden.
aber ich schau mal eher welche Radmarathons in Italien noch so im nächsten jahr für mich in frage kommen bzw was die Radkollegen aus Wien so fahren möchten.
aber nächstes Jahr bestell ich die fotos vielleicht auch mal und dann gibts weitaus bessere pics.
ja leider, aber das Geld für zu bestellende fotos in Großansicht möchte ich lieber ins bike investieren.also blieb mir nur diese miniaturansicht davon zu suchen und herunter zu laden. ist eine ganz schöne sucherei gewesen.
außerdem so toll sah ich bestimmt nicht aus beim Ötzi: mit schmerzverzerrten Gesicht, grünen Militärsöcken (aber wärmten super die zehen) und schleißig runterhängenden Beinlingen, die ich niergends mehr verstauen konnte.
@Gerald
gratulation zum erneuten bezwingen vom Ötzi!!
heute bei einer dort noch extremeren winterlichen Witterung,würde ich dort oben am Kühtai nicht mal einen Hund vor die haustür jagen, geschweige denn die Ersatzstrecke dort in Angriff nehmen.
Falls nicht überhaupt komplett abgesagt würde, da Timmelsjoch gesperrt war.
Aber der Sonntag war den ganzen tag über wirklich gesegnet vom Wetter her, entgegen allen sehr schlechten Prognosen für den Ötzti zuvor.
hoch3 allen finishern in welcher zeit auch immer
danke!
'only the strong survive'!
wenn ich von einem erfahrenen Tiroler Bergfahrer wie Dir fürs durchkommen beim Ötzi fast 'geadelt' werde finde ich ganz toll!
Das Quartier war ebenfalls super! Die Tiroler und Südtiroler als freundlichste Gastgeber und Publikum das ich kenne..einfach gigantisch!
ja punkto Wetter: urarg wenn bei wetter wie gestern oder heute dieser Radmarathon gestartet worden wäre. ob ich bei solcher witterung überhaupt gestartet wäre, wage ich stark zu bezweifeln.
Danke für die links. Tirol TV sehe ich mir gerade an!
ja den mit der Kuh hab ich nicht gesehen, aber dafür den Schwerstverletzten in Sellrain bei der Ortsdurchfahrt. sah ganz böse aus.
ich hab in unserem Rennradforum bei unserem Wiener Radclub einen ausführlichen bericht reingestellt zum nachlesen den ich gestern mühevoll noch geschrieben hab: mom hier ist der Text. man verzeihe mir etwaige rechtschreibfehler:
30.ÖTZTALER RADMARATHON 2010: 238km/5500hm:
Gleich eines vorweg: Entgegen allen Wetterprognosen....................Das Wetter war traumhaft am Renntag!!!!
Campaprimo, Klaus und ich wärmten uns am Samstag vor dem Rennen mit einer kurzen Fahrt hinunter ins Ötztal und wieder zurück
(etwa 13km und 100hm) nur kurz auf und genossen am Abend ein ausgiebiges Essen in einem Lokal von Sölden.
Auch besprachen wir gemeinsam wie es wohl taktisch am besten wäre diesen ultraschweren Radmarathon zu bestreiten.
Kühtai u Brenner zurückhalten und das Rennen erst in Sterzing am Fuße des Jaufenpasses so richtig zu beginnen war meine Devise dabei.
Ähnlich dürfte auch die Taktik von Klaus und meinem Südtiroler Teamkollegen Campaprimo gewesen sein, wenn auch natürlich in deren weitaus besseren Leistungsniveau.
Unsere größte Sorge galt allgemein natürlich den sehr schlechten Wetterprognosen: Nässe und Kälte am Morgen und womöglich gar Schneefall am Timmelsjoch!
nicht auszudenken wenn dieses Horrorszenario eingetreten wäre. Der Ötztaler Radmarathon wäre dadurch um den faktor 2-3 schwerer geworden.
Am Sonntagmorgen kurz nach dem Aufstehen warf ich einmal einen blick durchs fenster von unserem sehr schönen Quartier in der
Frühstückspension Ötztal. Es war zwar ziemlich kühl (etwa 5 grad plus) aber zur großen Freude kein Niederschlag und auch kein kalter Wind.
Auch nach dem ausgibigen Frühstück gab es trockenste Verhältnisse von der Witterung her. gegen 6 Uhr morgens packten wir die Räder aus dem Quartier und fuhren zum Start.
Da wir nur etwa 400m von der Startlinie entfernt dort unser Quartier hatten, gelangten wir unmittelbar zum Startbereich und standen ziemlich weit vorne in der Startaufstellung. Für meine Verhältnisse etwas zu weit vorne. Aber gerade richtig für Campaprimo der
aus dieser Positon heraus sein fantastisches Rennen in Angriff nahm. Auch Klaus war sehr stark und in Bombenform und wir fieberten fast eine dreiviertel stunde dann dem Start entgegen.
Wir hatten uns sehr spätherbstlich warm bekleidet und stets warfen wir einen besorgten blick gegen den Himmel und hoffen sehr, daß es nicht doch noch unmittelbar im Startbereich zu regnen oder gar zu schneien anfing.
Um 6:30h begannen die Nostalgiefahrer (alte Rennräder und alte Rennbekleidung) nach abgefeurten Kanonenschuss mit dem Rennen. Besonders heraus stach von denen der Schweizer Roger Meier (Wetten Dass Gewinner gegen den Deutschen Jens Voigt) mit seinem uralten 24kg
schweren Schweizer Singlespeed Waffenrad.
Von der teilnehmenden Prominenz fallen mir jetzt nur der ehemalige Weltklassegewichtheber Vinzens Hörtnagel (62j ;über 90kg schwerer Olympia-5. im Schwergewicht Los Angeles 1984; dessen Endzeit lag bei unglaublichen 9:14h)
sowie der ehemalige österreichische Spitzenradprofi Gerrit Glomser (endzeit 7:58h) ein.
Um 6:45h ertönte die Startkanone der 'Ötztaler Artllerie' zum 2. mal bei diesem 30jährigen Jubiläum und rund 4000 Teilnehmer begaben sich auf die anspruchsvolle Strecke. Natürlich dauerte das Startprozedere
sehr sehr lange. Erst nach ca. 4 Minuten überquerten auch wir drei die offizielle Startlinie.
Da Campaprimo und Klaus sogleich eine Staubwolke waren und ich mit den beiden keinesfalls mithalten konnte,
kann ich die Renn-Eindrücke ab dem Start nur aus meiner Sichtweise wiedergeben.
Auf der 31km langen Abfahrt nach Sölden wollte ich mich lediglich einmal einrollen, Kräfte sparen und auf keinen fall etwas riskieren. Ich wurde natürlich von sehr vielen schnelleren Fahrern dabei überholt. Manche davon vermittelten eher den Eindruck als ginge das Rennen nur hinunter bis nach Ötz.Diese
fuhren auch wie die 'Gesenkten' und an einer Engstelle dachte ich sogar da purzeln fast ein paar in den reißenden Wildwasserfluß namens Ötztaler Ache oder prallen gegen eine Felswand.
Manche davon holte ich jedenfalls bereits am Kühtai und Brenner wieder ein. Die haben einfach das Rennen viel zu schnell begonnen.
Am Kühtai kletterte ich mit minimalen Einsatz hoch, hohe Trittfrequenz und ganz leichte Gänge. Kräfte sparen wo es nur ging. Auch hab ich dort sehr viel gegessen und getrunken.
Leider gab es an der selben Stelle wie im Vorjahr wieder einen Megastau. Dort wo es die 17% max steigung am Kühtai hatte mußte auch ich das Bike ein kurzes Stück schieben, weil weiter vorne fast alle vom Rad gestiegen waren und ein kurbeln unmöglich wurde. Schätze
aber nächstes Jahr sollte diese Baustelle endlich fertig sein. heuer war zumindest mal Aspahlt dort aufgetragen. Zu erwähnen ist auch das tolle Publikum welches fast für eine Tour de France-artige Kulisse sorgte und alle Teilnehmer super an den Anstiegen oder Ortsdurchfahrten anfeuerte.
Den Radhelm nahm ich an allen Anstiegen mit Ausnahme vom Brenner ab und hängte ihn quer über den Lenker. Für mich war es so einfach angenehmer hochzuklettern.
Die ersten 1400hm bei 16km steigung waren also noch kein allzugroßes Problem für mich und ich fuhr diese Seite vom Kühtai damit zum dritten mal insgesammt hoch.
Ein weiteres Problem stellte der Viehtrieb weiter oben bei der Staumauer dar. Eine Kuh zb stand mitten auf der Straße und alle Rennradler fuhren seitlich von dem vierbeinigen 'Zuseher' vorbei.
An der Labestation Kühtai oben in 2020m seehöhe hatte es etwa 7 grad plus und trockenes Wetter, kaum wind. Ich hielt mich dort nicht allzulange auf, füllte nur eine Trinkflasche nach, und begab mich sogleich nach dem anlegen der Windjacke auf die ca. 30km lange abfahrt über Kematen nach Innbruck.
In der Ortschaft Sellrain gab es leider wieder einen tragisch-schweren Unfall eines Teilnehmers den ich im kurzen Vorbeifahren aber nicht völlig registrieren konnte.
Mein Eindruck war der, daß ein Fahrer mit blutenden Kopf dort neben einen Rot Kreuz Wagen in der Obhut von Sanitätern lag und ein anderer Rennradler daneben stand und sich schmerzhaft den Arm hielt.
Am nächten Tag erfuhren wir auch, daß ein anderer Rennradler einen ganz bösen Zusammenstoß mit einer Kuh auf der rasanten Kühtai-Abfahrt hatte (bis 100km/h und knapp darüber werden dort von manchen erreicht)...Schädel-Hirn Trauma
Dies ist eine der gefährlichsten Abfahrten die es wohl weltweit gibt, weil die langgezogenen Kurven förmlich dazu einladen das bike so richtig laufen zu lassen.
Die kurze Durchfahrt in einem Außenbezirk von Innsbruck stellte auch kein Problem für mich dar. Eine kurze Schrecksekunde hatte ich nur dort beim Überqueren der Straßenbahnschienen, als unmittelbar vor mir ein Teilnehmer auf den Gleisen ausrutschte
und zu Sturz kam. Allerdings bei niedriger Geschwindigkeit und alle anderen konnten rechtzeitig ausweichen.
Dann begann auch schon der langgezogene 39km/777hm Brenneranstieg. Der vermeintlich leichteste aller Anstiege beim Ötztaler RM durch das Wipptal.
Ich suchte mir heuer einfach eine Gruppe aus die bei mir persönlich den Eindruck erweckte sie wäre zu langsam für mich und ich sollte eigentlich in eine schnellere Gruppe nach vorne fahren.
Mit ca. einem 25-27er Schnitt rollte ich aber bis zur Labstation 'Brennero' in Südtirol in dieser Gruppe mit. Dabei machte ich natürlich kein Tempo und
profitierte ganz toll vom Windschatten, trank sehr viel und konnte mich so richtig vom Kühtai erholen dabei. Der Schlußteil vom Brenner war wieder etwas steiler und erst dort fuhr ich der Gruppe wo ich 'mitgereist' war davon.
Die Labestation an der Italienischen Grenze war diesmal leider schlecht im Gegensatz zum Vorjahr angelegt und es gab einen Megastau dort mitten in dieser Ortschaft.
Auch ich benötigte einige Minuten bis ich dort durch war und die Abfahrt nach Sterzing in Angriff nehmen konnte. Eine meiner beiden Trinkflaschen verlor ich leider dort. Aber auch mit nur einer vollen Flasche sollte ich den Jaufenpass hinauf auskommen.
Bis dorthin hatte ich sowieso etwa 3.5 Liter Flüssigkeit bereits getrunken und allzuviele Pinkelpausen wollte ich auch nicht einlegen.
Kurz nach Sterzing begann der schönste aller vier Pässe beim Ötzi. Der Passo di Monte Gevio auch als Jaufenpass bekannt. 14km Anstieg und rund 1150 höhenmeter. tolle Serventinen und ein sehr angenehm zu fahrender Pass ,wenn man sich die Kräfte sehr gut eingeteilt hat und sich nicht
am Kühtai und Brenner bereits 'verheizt' hatte. Eine kurze Begegnung mit dem Schweizer Waffenradfahrer und Wetten Dass-Gewinner Daniel Markwalder hatte ich dort am Beginn des Anstieges ebenfalls. Er fuhr dort schräg in Schlangenlinien hoch.
Eine schier unglaubliche Leistung mit einem 24kg schweren Rad dort über die Pässe zu fahren. Ich gratulierte ihm im Vorbeifahren zu seiner tollen Leistung und
auch nachträglich zu dessen Sprintsieg in einer vergangenen Wetten Dass-Sendung über einen deutschen Spitzenprofi mit diesem schweren Rad! Er bedankte sich recht herzlichst auch dafür.
Ich fuhr den Jaufenpass jedenfalls viel schneller hoch als den Kühtai, wurde selber kaum überholt und überholte selber etwa 200 Teilnehmer. 2 Powergels lutschte ich pur und einen Riegel aß ich auch dort hinauf.
Die Labestation am Jaufen befand sich diesmal etwa 150 höhenmeter oder 2km vor der Passhöhe und war etwas besser angelegt als im Vorjahr wo sich diese auf der Abfahrt befand.
Ich füllte nur meine Trinklflasche auf, presste Powergel hinein und weiter ging es. gegen 14:10 Uhr erreichte ich bei strahlenden Sonnenschein und etwa 11 grad plus die wunderschöne Passhöhe dort auf 2090m seehöhe.
Ganz vorsichtig fuhr ich heuer die Abfahrt dort hinunter und riskierte nichts. Trotzdem bleibt diese tolle Abfahrt mit den vielen teils sehr engen Serventinen
mir nur positiv in Erinnerung.
gegen 14:40h erreichte ich St.Leonhard und den berüchtigten Kreisverkehr wo der ultralange Anstieg zum Timmelsjoch beginnt. fast 22 grad plus in St.Leonhard. Strahlender Sonnenschein und Windjacke, Beinlinge, Ärmlinge und Handschuhe verschwanden wieder bei den meisten der Teilnehmer vom Körper.
Ich streifte sie nur runter und behielt sie oben um nicht allzuviel zeit mit dem Umziehen zu vergeuden. 1700hm und fast 28km Anstieg. Ich hab nicht vor vielen Bergen großen Respekt, aber vor diesem Alpengiganten hab ich jedesmal die allergrößten Bedenken um dort auch irgendwie hochzukommen.
Ein ultimativer Anstieg des allerhöchsten Schwierigkeitsgrades. Ohne Zweifel ist das Timmelsjoch oder Passo Rombo einer der allerschwersten Pässe auf dieser Welt von der Südrampe aus und das nach rund 181km bzw bereits 3300 Höhenmeter in den Beinen. der schiere Wahnsinn!
Am Tag zuvor war die Nullgradgrenze bei 2300m seehöhe am Timmelsjoch prognostiziert worden und minusgrade an der Passhöhe. Das totale Gegenteil war der Fall. Mir kam es jedenfalls vor als fahre ich in einer 'Hitzeschlacht' dort hinauf und nur an schattigen Stellen war es angenehm kühl.
Die erste schwere Steigung nach Moos stellte im gegensatz zum Vorjahr diesmal für mich noch keinerlei Problem dar. Aber auch dort sah ich bereits Fahrer die völlig entkräftigt am Boden lagen oder das Rad geschoben haben. An den ähnlich schweren Rampen vor Schönau bei KM 200 spürte ich jedoch zum ersten mal an diesem Tag daß mein Körper und die Beine
langsam aber sicher bald an die Leistungsgrenze stoßen. Zum Glück wurde es dann kurz vor der vorletzten Labestation flacher und ich füllte zum letzten mal die Trinkflasche mit H²O pur nach, genehmigte mir lediglich 1-2 minuten pause zum pinkeln und trank im aufsatteln einen Becher Cola.
Die letzte große Hürde wartete. Dort wo ich im Vorjahr meinen radikalen Einbruch hatte. Heue aber lief es jedenfalls viel besser dort für mich. Einzig der Gedanke nie mehr diesen Pass hochzufahren kam mir erneut in den Sinn. Jedoch spätestens in Sölden war dieser Gedanke verschwunden und ich werde auch im nächsten jahr diesen Radmarathon wieder unbedingt fahren wollen.
Die Schlußsteigung auf das Timmelsjoch: 4-5km auf langgezogenen Serventinen durch die Hölle, völlig entkräftigt und nur durch den eisernen Durchhaltewillen auf dem Rad sitzend. Im leichtesten Gang irgendwie noch eine Trittfrequenz haltend
und eine nicht enden wollende Steigung mit 9 - 14%. Zirka 300m vor dem letzten Tunnel und etwa mitten in der letzten Serventino dort verließen mich endgültig die Kräfte in den Beinen und ich stieg vom Rad. Diesmal machte ich jedoch keine halbe stunde Pause sondern lief förmlich das Rad schiebend die letzten 300m
dort hoch. Im laufen verspeiste ich noch meinen letzten Riegel und leerte die Wasserfasche in mich hinein. Mit meinen profilierten MTB-schuhen ging das ganz gut und ich rutschte nicht am Asphalt aus. Dabei war ich mit etwa 6-7 km/h fast genauso schnell wie die leut welche hinter mir kurbelten an dieser Stelle.
Im gegensatz zum Vorjahr sah ich auch gut 1000 leut mehr die sich tief unter mir die ultraschweren Rampen dort hinaufquälten. Das motivierte mich natürlich zusätzlich und ich wußte ich war mindestens 15% besser als im Vorjahr unterwegs.
Nach 3-4 minuten schieben erreichte ich den Tunnel und zog mich rasch um für die Abfahrt. Der Tunnel war diesmal nur spärlich beleuchtig und mutete fast unheimlich an.Die Passhöhe bzw höchstgelegene österreichische Grenze auf 2509m seehöhe (4 grad plus,kaum wind und sonnenschein am Timmel mit gigantischer Alpenfernsicht) war auch schnell erreicht und ich begann mit der vorletzten Abfahrt.
Noch wartete auf mich ja ein paar km weiter unten die etwa 2km und 120hm Gegensteigung zur Mautstation Timmelsjoch.
Im Vorjahr hatte ich auch dort schieben müssen. Diesmal jedoch biss ich mich durch und erreichte die letzte Abfahrt des Tages hinunter nach Sölden. Ich lies das bike einfach hinunterrollen, kurbelte ohne allzuviel Druck nur auf den flachen Abschnitten und einer kurzen steigung bei Zwieselstein.
Bei der Durchfahrt durch Sölden wurde ich wie die anderen Teilnehmer vom tollen Publikum super angefeuert und drosch vor lauter Freude, einen der schwersten Radmarathons auf dieser Welt erneut geschafft zu haben, auf den Lenker.
Im Zielbereich hielt ich mich nicht lange auf, kontrollierte nur meine Endzeit im Vergleich zur reinen Fahrzeit und begab mich sogleich zurück zum Quartier um mich mal ausgibig zu duschen und etwas zu fangen. Das Rad hab ich dabei zurückgeschoben. Ich war nicht gewillt an diesem Tag auch nur einen einzigen Meter mehr damit zu fahren.
Nach dem Rennen gingen wir noch gut speisen und Peter zahlte bereits die dritte Runde nach dem Essen, weil er ja auch vor kurzen noch Geburtstag gehabt hatte, während gegen 20 uhr 30 der Schlusswagen mt dem letztplazierten Teilnehmer mit Blaulicht und Sirene in Richtung Ziel rollte.
so hier die Endzeiten von Peter (Campaprimo), Klaus und mir:
Campa: 9:08h!!! Absolute Bombenzeit und platz 655 von ca. 4000 Teilnehmern. Herzliche Gratulation meinerseits zu dieser fantastischen Leistung und seiner besten Zeit bislang bei Ötzi-Teilnahmen!
Klaus 10:29h!! Absolut eine Spitzenzeit für den ersten Ötztaler RM in seiner erst heuer so richtig begonnenen Radsportkarriere. Auch herzlichste Gratulation meinerseits zu dieser tollen Zeit. Da ist in den nächsten Jahren sicher noch viel mehr von der Endzeit her drinnen.
Charly 11:09! naja unter 10:30h bleiben für mich vorerst noch ein Wunsch an das Christkind. Aber über 70min besser als im Vorjahr, taktisch viel besser eingeteilt, besser trainiert und das rechne ich bei mir persönlich schon als kleinen Erfolg.
cu next year in Sölden!
Charly
ja war fast 70min besser als im vorjahr und mitten drinn von der Endzeit her im 4000er -Teilnehmerfeld. Bin sehr zufrieden! hab jetzt nur das Problem daß ich mindestens 4 tage pause brauche um endlich wieder aufs bike steigen zu wollen.
Ich war so dankbar daß es am Start in Sölden und den ganzen Sonntag über, obwohl morgens noch sehr kühl, nicht geregnet hat entgegen allen Prognosen und ab mittag sehr mildes Herbstwetter vorherrschte. weitaus besser als zur selben zeit im Flachland.
Heut zb schüttet es in Niederösterreich in Strömen und völlig durchnäßt und halb erfroren könnt ich mir nie vorstellen einen Radmarathon wie den Ötzi zu Ende zu fahren. Gott muß wirklich in Tirol wohnen und sehr sehr gnädig zu den Rennradlern gewesen sein mit dem Wetter am Renntag.
lg
Charly
PS: Ötztaler Bundesstraße war vergangenes wochenende bei Umhausen wegen Überflutungen kurz gesperrt
Danke!
ja hab ich schon schmerzlich erfahren daß dieser Radmarathon erst in Sterzing so richtig anfängt. Küthai und Brenner fahr ich sicher diesmal eher locker und mal sehen was dann am Jaufen und TJ drinnen ist von Endzeit her. Ankommen in Sölden ist dieses Jahr nicht mein Ziel. Denk mit ca 8.500km und rund 95.000hm kann ich mich dort schon an den Start wagen.
Ihr hattet aber auch super Bergfahrten über Col d'Galibier und Co was ich auf euren fotos so sehe! gratulation zur befahrung dieser legendären Anstiege!!
muß diesen Radmarathon heuer ja erst fahren. aber hab mich diesen Sommer mit hochkarätigen 200km Bergtouren zb über Mte Zoncolan und andere hochprozentige anstiege bis ca. 25% steigung relativ gut vorbereitet.
hoch2